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Zwischen Papyrus und Süßem

31.01.2017

In meiner ersten Woche an der Bundesakademie wurde mir gesagt, man würde ganz genau erkennen, dass die »LiLaWos« im Haus sind. Nämlich immer dann, wenn in jeder Ecke Süßigkeiten herumliegen. Eine der Aufgaben als FSJlerin in der Bundesakademie ist die Vorbereitung des alljährlichen Literatur Labors Wolfenbütttel (LiLaWo). Dabei handelt es sich um ein Literaturförderprogramm der Stiftung Niedersachsen, das jährlich 12 Stipendiat_innen im Alter von 16 bis 21 die Chance gibt, ihre eigenen Texte zu reflektieren, ihren Schreibstil zu verbessern und sich mit erfahrenen Autor_innen auszutauschen. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Die Plätze im sogenannten LiLaWo sind heiß begehrt. Allein dieses Jahr gab es über 70 Bewerber_innen aus ganz Deutschland. Jeder von ihnen hat fünf Seiten Text und eine Biografie eingesendet. Die fünf Juror_innen, darunter Schriftsteller-, Kritiker- und Verlagsmitarbeiter_innen bekommen dann alle einen Ordner mit besagten Texten und müssen sich letztendlich für 12 literaturbegeisterte Jugendliche entscheiden. Fünf mal sechs Seiten mal 70 Bewerber? Das ist eine Menge Papier. Nachdem ich dafür zunächst eine gefühlte Ewigkeit im Kopierraum gelebt habe, musste ich mein Büro für eine Woche auf den Flur verlegen, wo ich irgendwie versucht habe die vielen Texte zu bändigen und zu strukturieren.


LiLaWo
Cornelius Hartz, Mitglied im Laborteam, dokumentiert die ersten Begegnungen für die sozialen Medien.

Aber nun sind sie endlich hier, unsere LiLaWos 2017. Ich darf sie zu ihrem Einstieg in die erste von insgesamt drei Phasen begleiten und bin froh, die Auserwählten treffen zu können. Zur Begrüßung werden erst einmal die organisatorischen Dinge geklärt. Die Stimmung im Raum wirkt auf mich noch etwas zurückhaltend, was ich aber verstehe, denn schließlich sind die Nachwuchstalente erst den Abend zuvor angereist und kennen sich noch nicht allzu gut. Vor Ihnen liegt ein Wochenende voller Schreibübungen, Schreibspiele und natürlich Spaß!

LiLaWo II
Die Literaturlaboranten zwischen den erfahrenen Leiter_innen des Literatur Labors.

Am Freitag geht es in die Herzog August Bibliothek, die sich direkt gegenüber vom Wolfenbütteler Schloss befindet. Dort gibt uns Friederike Kohn, eine der Leiter_innen, einen Einblick in die Geschichte Herzog Augusts und seiner Arbeit. Zwischen all den alten Schriften, die zu großen Teilen noch auf Papyrus verfasst wurden, kann man sich sehr gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Es herrscht eine ruhige Atmosphäre, in der sich die Stipendiaten_innen hervorragend ihrer ersten Schreibaufgabe widmen können. Sie sollen die Welt um sich herum beobachten und sie beschreiben, indem sie einen fiktionalen Text verfassen. Dafür haben Sie 90 Minuten Zeit. Ein bisschen erleichtert, dass ich diese Aufgabe nicht bewältigen muss, entdecken wir vorher noch ein wenig die Bibliothek zusammen. Als ich mich wieder auf den Weg ins Büro mache, bemerke ich, dass alle nun sichtlich gelassener wirken. Sicherlich werden sie eine unvergessliche Zeit im LiLaWo haben.

Am Ende des Jahres werden ihre Texte sogar in den sogenannten »Destillaten« veröffentlicht. Die gibt`s hier bei uns: http://www.bundesakademie.de/publikationen/13literarisches.

Außerdem haben alle Literaturbegeisterten die Chance an unserer »Laborwerte« Tagung am 2. und 3.April teilzunehmen. Näheres dazu unter: http://www.bundesakademie.de/programm/literatur/do/veranstaltung_details/lit08-17/

Ein Bericht von unserer FSJlerin Kultur Angelina Eimecke

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