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Wenn´s gut werden muss - Fünf Modelle Kultureller Bildung

22.11.2017

Durch eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hatte die ba• die Möglichkeit, in fünf verschiedenen Sparten neue Qualifizierungsreihen zu entwickeln. Herausgekommen sind unterschiedlichste Themen und Vermittlungsmodelle, die für Multiplikator_innen im Feld Kultureller Bildung aktuelle Relevanz besitzen. Nach drei Jahren Entwicklungs- und Evaluationsarbeit ziehen wir nun Bilanz: Auf der gemeinsamen Tagung der Programmbereiche am 13. Dezember  »Wenn’s gut werden muss | Fünf Modelle Kultureller Bildung«  sprechen wir über notwendige Themen in der Fort- und Weiterbildung von Akteuren Kultureller Bildung, über kultur- und bildungspolitische Herausforderungen, über Förderpraxis und über Kunst. Anmeldungen zur Tagung sind weiterhin möglich.

Im Vorfeld der Tagung stellen wir hier kurz die Qualifizierungsreihen »Fit im Kunstfeld«, »Gameplay@stage«, »Kreative als Motor für Regionen«, »Unter Strom« und »The Engaging Museum« vor, bei denen wir Vieles probiert und zugleich auf die Probe gestellt haben.

Bildende Künste: »Fit im Kunstfeld«
Im Mittelpunkt der Qualifizierung stand die Vermittlung von Orientierungswissen, um sich als Künstler_in im komplexen und sich stark verändernden Feld der Gegenwartskunst besser zurechtzufinden. Dazu gehörte auch, dass die Teilnehmenden eigene Perspektiven erarbeiteten, um sich auf dem Kunstmarkt zu positionieren oder ggf. auch berufliche Alternativen zu entwickeln. Es ging darum, die eigene Position zu präzisieren, klare Ziele zu definieren und bewusst Strategien zu wählen. Im Rahmen von »Fit im Kunstfeld« hat sich ein Netzwerk gegründet. Zudem wird die Gruppe im August 2018 eine Gemeinschaftsausstellung im Kunstverein Wolfenbüttel unter dem Titel »Surviving the Fitness« in Kooperation mit der ba● sowie der KHM Köln zeigen. Fortgesetzt werden kann die Qualifizierungsreihe – ohne Sponsor – leider erstmal nicht, da diese Zielgruppe nicht das Geld hat, um diese Qualifizierung ohne Subventionen zu bezahlen.

BMBFII
Erstellung einer Mindmap zur Erarbeitung eines Vertrags mit der Zukunft

Darstellende Künste:»Gameplay@stage«
Wo digitale und analoge Spiele auf Theater treffen, sprühen inspirierende Zündfunken: Neue Dramaturgien, Technologien und Regelsysteme entstehen; Möglichkeiten, um Zuschauende in Mitwirkende zu verwandeln; partizipative Settings, um Räume kreativer Komplizenschaft zu schaffen. »Gameplay@stage« war die erste Qualifizierungsreihe, die es zu diesem Gegenstand in der Weiterbildung bis dato gibt. 14 Teilnehmende aus diversen Fachgebieten brachten ihre unterschiedlichen Kenntnisse und Kompetenzen in ein »Team auf Zeit« ein, das über das Ende der Qualifizierung hinaus weiter Bestand hat. In der Reihe entstanden u.a. Konzepte für Workshops in Schulen, für Games an Theatern sowie Material und Leitfragen für akademische Abschlussarbeiten an Universitäten. »Gameplay@stage« ist in das reguläre Programm der Bundesakademie aufgenommen worden. Der neue Durchgang startet im Februar 2018: http://www.bundesakademie.de/programm/darstellende-kuenste/do/veranstaltung_details/dkGps-18/

BMBFI
Das Kartenspiel »Kakerlaken-Salat« in eine raumgreifende Spielsituation mit Requisten überführen: Übung zu Darstellungs- und Bewegungsmodalitäten

Kulturmanagement, -politik und -wissenschaft: Kreative als Motor für Regionen
Kreative sind nicht für Wachstum in Regionen zuständig! Aber Kreative – genauer ihre Produkte und noch viel mehr Ihre Methoden – können, wenn sie auf Verwaltung, Wirtschaft und Kommune treffen, inspirierend und energiespendend sein für die Entwicklung der Kreativwirtschaft in einer Region. Die Qualifizierung vermittelte den Teilnehmenden das Handwerkszeug, in der eigenen Region einen Aktivierungsprozess zur Ideenentwicklung und Umsetzung für den Bereich der Kulturwirtschaft fundiert anzuzetteln und durchzuführen. Gegenwärtig läuft ein Antrag der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH, diese Qualifizierung in Teilen fortzuführen.

BMBFIV
»Getting started« mit Grundlagen der Assoziativkettenbildung

Literatur: »Unter Strom«
Ohne Strom geht nichts. So ein Fazit unserer Reihe zu Literatur und Medien. Was aber zugleich gilt: ohne Schreiben und Ideen nützen bester Strom und beste Vernetzung nichts. Aus diesem Grund deckten die jeweiligen Module der Qualifizierungsreihe »Unter Strom« beide Bereiche gleichermaßen ab: den des Technisch-Medialen und den des Schreibens. Die Schreib- und Lernimpulse waren so dosiert, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (zum großen Teil aus der Altersgruppe 50plus) nach den einzelnen Modulen ihre konkreten Ideen in die Tat umsetzen konnten: zum Beispiel vom Anlegen eines Twitter-Accounts über die Konzeption eines Blogs bis hin zu den vielen Schritten, die beim Self-Publishing zu beachten sind. Mit den neuen digitalen Möglichkeiten, so ein Resümee, entsteht keine völlig neue Welt des literarischen und journalistischen Schreibens, auf jeden Fall aber eine, die wesentlich stärker mit Leserinnen und Lesern interagiert.

Alles hat seinen Preis: Wolfgang Tischer erklärt Self-Publishing.

Museum: The Engaging Museum
Trotz Bemühungen in den letzten Jahren ist Inklusion noch längst nicht überall Realität. An vielen Stellen besteht – auch im Museumsbereich – erblicher Handlungsbedarf. Dieser Lehrgang analysierte deshalb zunächst bestehende Strukturen und Modelle, um anschließend Strategien und Formate zu entwickeln, die dem Anspruch gelingender Inklusion gerecht werden sollten. Die Idee des »Engaging Museum« diente als Raster: Im englischsprachigen Bereich bedeutet dieses Konzept die kluge Zusammenführung verschiedener Ansätze aus Besucherorientierung, Museumspädagogik, Partizipation und Teilhabe. Die Übertragbarkeit auf deutsche Verhältnisse wurde in dieser Reihe anhand von Konzepten und Beispielen überprüft und in fünf Modulen in die Praxistauglichkeit überführt.

Teilnehmende des Lehrgangs »Engaging Museum« proben im Roemer-Pelizaeus-Museum Hildesheim den barrierefreien Zugang für Museumsbesucher mit körperlichen Einschränkungen. 

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